Naked Raku


Naked Raku (nackter Raku) ist eine komplizierte und arbeitsintensieve Variante vom Raku-Brand.

Auf das Objekt, das aus einem speziellen grob chamottierten Ton geformt wird, bringe ich zuerst drei Schichten Engobe an und poliere diese Tonhaut nachdem sie lederhart getrocknet ist.  Das Stück wird nach dem Trocknen elektrisch bei ca.1000°C gebrannt. Danach bringe ich auf die glatte gebrannte Oberfläche ein ‚falscher‘ Tonschlicker auf. Diese Schicht bewirkt nur, dass die anschliessend aufgebrachte Glasurschicht nicht an der polierten Tonhaut  festbrannt. So wird während des zweiten Brennvorgangs gleichsam einen nicht an der Tonhaut klebenden schutzenden Mantel um die Arbeit gebildet. Sie hält nur kurz und ist nur ein Hilfsmittel um die für Naked Raku charakteristischen  Craquelé-Linien in der Glasurschicht zu bilden, wodurch sich anschliessend der Rauch auf die polierte Tonoberfläche abzeichnen kann.

Das Objekt wird jetzt in dem Raku-Ofen erhitzt, und bei ca. 800°C aus dem Ofen geholt. Für den Einräucherungsprozess wird das Stück in ein Gefäß mit Sägespänen gestellt. Wenn es anschließend aus den Sägespänen kommt, übergieße ich das Stück noch mit kaltem Wasser um die Glasur zusammen mit dem ‚falschen‘ Schlickerschicht abspringen zu lassen.

Nach dem Abputzen sieht und fühlt man erst den marmorähnlichen, sehr glatten ‚nackten‘ Ton.
Sanft mit Bienenwachs eingerieben entsteht einen seidenmatten Glanz.

Das Objekt ist porös, nicht wasserdicht und nicht winterfest.